Hast Du Dich schon mal gefragt, welche Seiten Du an Dir selbst noch nicht kennst? Hast Du das Gefühl, da muss noch mehr Potenzial in Dir zu entfalten sein? Mit einem Geistlichen Begleiter oder einer Geistlichen Begleiterin kannst Du Dich auf den Weg machen, um Dein Potenzial als Mensch und in der Beziehung zu Gott zu erspüren und freizulegen. Dabei verfolgt ihr in der Geistlichen Begleitung das gemeinsame Ziel, Dich zu einem immer lebendigeren Menschen zu machen.
Der Geistliche Begleiter bzw. die Geistliche Begleiterin ist so etwas wie ein Coach oder Lehrer: Wer ein Musikinstrument lernen möchte, sucht sich eine Musiklehrerin oder einen Musiklehrer. Wer eine Sportart lernen will, arbeitet mit einer Trainerin oder einem Trainer zusammen. Und wer sich in seiner geistlichen Persönlichkeit weiterentwickeln will, kann eine Geistliche Begleiterin oder einen Geistlichen Begleiter um Unterstützung bitten.
In Zeiten YouTubes und der digitalen Welt voller Informationen kommen immer mehr Menschen auf die Idee, sich das Wunschinstrument oder eine neue Sportart selbst beizubringen. Ja, das geht. Genauso kannst Du Dich auch allein auf den Weg der geistigen Weiterentwicklung machen. Aber mit einem Musiklehrer bzw. -lehrerin ist man motivierter, dranzubleiben. Mit einer Trainerin oder einem Trainer sieht man schnellere Erfolge. Mit einer Geistlichen Begleiterin oder einem Geistlichen Begleiter bekommt man bessere Ergebnisse. Die Geistliche Begleitung ist eine Unterstützung auf Deinem Weg, die nicht zwingend notwendig ist, aber Erleichterung schafft.
Bei der Geistlichen Begleitung sind Offenheit und Vertrauen wichtige Basiselemente. Hier kannst Du alles erzählen, was Dich bewegt – frei von Rollen. Du bist in den Begleitgesprächen nicht als Kind Deiner Eltern, nicht als Kollegin oder Kollege, nicht als Partnerin oder Partner, nicht als Studentin oder Student. Vor Deiner Geistlichen Begleiterin oder Deinem Geistlichen Begleiter bist Du frei und in einem geschützten Rahmen. Sie bzw. er bewertet Dich nicht, sondern will Dich unterstützen. Denn ihr arbeitet für dasselbe Ziel: Für die Entfaltung Deines Potenzials, für die Intensivierung Deiner Beziehung mit Gott. Vertrauen bedeutet im Rahmen der Geistlichen Begleitung auch, dass Deine Begleiterin bzw. Dein Begleiter mit niemandem über Eure Themen spricht. Gleichzeitig bist Du selbst frei darin, mit jedem über alles zu sprechen – auch außerhalb der Begleitgespräche.
Hast Du Lust bekommen, Dein ganzes Potenzial zu entdecken? Willst Du Dich, Gott und Eure Beziehung neu erfahren? Wenn Du mit der Geistlichen Begleitung starten willst, kannst Du zunächst ein unverbindliches erstes Kennenlernen mit einer Begleiterin oder einem Begleiter Deiner Wahl vereinbaren. Danach kannst Du völlig frei entscheiden, ob es das Richtige für Dich ist. Falls Du Dich mit der Begleiterin bzw. dem Begleiter wohlfühlst, vereinbart ihr in der Regel fünf weitere Gesprächstermine. Am Ende steht eine Auswertung an: Ihr besprecht gemeinsam, ob das Ziel erreicht ist oder die Geistliche Begleitung noch weiterlaufen soll.
Von dem Begleiter verlangt die Geistliche Begleitung zwar seelisches und psychologisches Einfühlungsvermögen. Aber sie ist keine Psychotherapie. Eine Psychotherapie fokussiert auf Krankheiten und hilft in dieser Hinsicht Menschen dabei, gesünder und freier zu leben. Zentral ist hierbei die Beziehung zwischen Therapeutin bzw. Therapeut und Klientin bzw. Klient. Die Geistliche Begleitung hingegegen ist ein Zusammenspiel von Begleiterin bzw. Begleiter, Begleiteter bzw. Begleitetem und Gott. Im Mittelpunkt stehen die begleitete Person und der Weg, den Gott mit ihm oder ihr geht.
Bei der Geistlichen Begleitung steht Deine Beziehung zu Gott im Fokus. Die regelmäßigen Treffen mit Deinem Begleiter oder Deiner Begleiterin können Dich dabei unterstützen, den eigenen Glauben zu vertiefen und Deine eigene Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Thematisieren kann der oder die Begleitete jegliche persönlichen Lebensfragen, die dann im Kontext des Glaubens betrachtet werden. Dabei geben die Treffen mit dem Geistlichen Begleiter oder der Geistlichen Begleiterin einen Rahmen vor und bieten immer wieder Anregungen und Inspirationen. Weitergehen musst Du den Weg aber auch immer in den Zwischenphasen zu Hause im Alltag.
Unerlässlich bei der Geistlichen Begleitung sind Offenheit und Vertrauen. Der oder die Begleitete muss bereit sein, sich in den Gesprächen vollkommen zu öffnen. Wer versucht, gegenüber dem Begleiter oder der Begleiterin etwas zu verschweigen, sollte sich fragen, ob er wirklich schon den passenden Geistlichen Begleiter bzw. die passende Geistliche Begleiterin gefunden hat. Der Gedanke, dem Geistlichen Begleiter nicht alle Last aufladen zu dürfen, ist ebenfalls nicht gewinnbringend: Der Begleiter oder die Begleiterin muss nicht „geschont“ werden. Vertrauen gegenüber dem Geistlichen Begleiter oder der Geistlichen Begleiterin ist auch dahingehend wichtig, dass der oder die Begleitete Rat von seinem Begleiter bzw. seiner Begleiterin annimmt.
Die meisten Menschen nehmen Geistliche Begleitung monatlich in Anspruch. Wie oft die Geistliche Begleitung stattfindet, ist aber eigentlich nicht entscheidend. Viel wichtiger als die Quantität des Austausches ist die Qualität.
Geistliche Begleitung ist kostenlos.
Warum nehmen andere junge Erwachsene Geistliche Begleitung in Anspruch und welche Erfahrungen haben sie damit bereits gemacht?
Geistliche Begleitung ist für mich eine einzigartige Chance, meinen persönlichen Lebensweg zu reflektieren. Hier kann alles zur Sprache kommen, was mich beschäftigt und in mir Fragen aufwirft. Meine Glaubenserfahrungen und Glaubensfragen erhalten in den regelmäßigen vertraulichen Gesprächen Raum, den ich in meinem Alltag sonst nicht aufbringen kann. Die Geistliche Begleitung hilft mir letztlich, mein konkret eigenes Leben vertieft wahrzunehmen sowie wichtige Entscheidungen zu treffen.
Ich nutze geistliche Begleitung um mit meiner Begleiterin über G*tt und die Welt ins Gespräch zu kommen. Geistliche Begleitung hilft mir dabei G*ttes Spuren in meinem Alltag zu entdecken. Damit geistliche Begleitung zu einem fruchtbaren Ort werden kann, finde ich es wichtig, dass geistliche Begleitung meine Autonomie respektiert und einen freimachenden Geist atmet. Gelingende geistliche Begleitung hilft mir, meiner G*ttesbeziehung nachzuspüren und in dieser Beziehung Wurzeln zu schlagen. Mal ist es mein Alltag, mal eine Beziehung, mal eine Bibelstelle, über die ich mit meiner geistlichen Begleiterin ins Gespräch komme. Ich finde es wunderbar, dass in geistlicher Begleitung all das Platz hat. Geistliche Begleitung ist für mich ein guter Ort durchzuatmen und zu sortieren. An meiner aktuellen geistlichen Begleiterin schätze ich sehr, dass wir auch immer wieder danach suchen, wie die Begleit-Beziehung für mich zu einem Ort des Wachsens werden kann.
Geistliche Begleitung ist für mich wie ein Blick von einem hohen Gipfel. Im offenen Gespräch mit meiner Begleitperson wird mir die Möglichkeit geschenkt, das manchmal chaotische Durcheinander meiner Gedanken und Gefühle wahrzunehmen und zu entwirren. Dadurch werde ich frei, um die leise Stimme Gottes in meinem Herzen wieder zu hören und mich seinen Wegen anzuvertrauen.
Es ist wichtig, dass Du die passende geistliche Begleitung findest. Ihr müsst menschlich zueinander passen und Du musst ihm oder ihr vollkommenes Vertrauen schenken können. Hier stellen wir Dir einige geistliche Begleiterinnen und Begleiter vor, die (auch) außerhalb der Kurse in der Zukunftswerkstatt Geistliche Begleitung in und um Frankfurt anbieten.
Unverbindliches Erstgespräch vereinbaren
Völlig frei entscheiden, ob es mit diesem Begleiter weitergeht
5 weitere Termine vereinbaren
Ist das Ziel erreicht oder soll es noch weitere Termine geben?
„Meine Berufung ist es Zeit zu haben.“ Ein Jesuitenmitbruder sagte einmal diese Worte. Sie packten mich, weil sie Freiheit, Raum und Gelassenheit ausstrahlen. Vor allem vermitteln die Worte keinen Druck, dass etwas erreicht werden muss. Wenn ich Menschen geistlich begleite, kann ich als Ordensmann diese Berufung leben. Das macht mir viel Freude, denn wo Menschen Zeit und Raum bekommen, ihre Gedanken zu formulieren, Worte zu finden, mit chaotischen und unverständlichen Dingen da zu sein, setzt ein schöpferischer Prozess der Selbstwerdung ein. Den Mut zu diesem Prozess wünsche ich vielen jungen Menschen und als Begleiter stelle ich mir zur Verfügung: Ich habe Zeit.
Hallo, ich bin Laura Knäbel, Missionsärztliche Schwester und Seelsorgerin an der KHG Frankfurt. Bei der Frage, was mir in meiner Arbeit wichtig ist, muss ich an eine kleine Anekdote denken, als ich zur zweiten Klasse ging:
Die Klassenlehrerin fragte uns, was wir später werden wollten. Wir sollten dazu ein Bild malen. Ich nahm begeistert meinen Zeichenblock und malte mich als … nein, nicht als Nonne. Ich malte einen großen Rettungswagen mit mir am Steuer. Die Lehrerin fragte mich, ob ich denn Krankenschwester werden wolle. „Nein“, sagte ich entrüstet, „ich möchte Rettungswagen-Fahrerin werden!“ Damals leitete mich der Reiz, mit einem „coolen RTW-Auto“ Menschen zu helfen und sie dorthin zu bringen, wo sie Heilung erfahren.
Heute suche ich nach dem „Mehr“ an Leben, dem „MAGIS“, dass mich im Kommunitätsleben, in Arbeit und Begleitung motiviert, inspiriert und bereichert – und das Räume des Hörens, der Orientierung und Freiheit öffnet. Ich suche nach Gott, der heilt.
Kennst du die Geschichte von Momo? Momo kann eines besonders gut: Zuhören. Auch wenn es unmöglich ist, sich mit Momo zu messen: Ich höre auch gerne zu. Besonders Gott, im Gebet. Er sagt auch etwas, wenn ich ihm gut zuhöre. Oft braucht es etwas Geduld und Ausdauer, um zu verstehen, was er sagen möchte. Manchmal stecke ich mitten in Herausforderungen oder Überforderungen. Dann denke mir: nichts ist klar. Aber im Hören auf Gott wird es irgendwann doch klarer und ich sehe, wie etwas voran geht.
Auch Menschen höre ich gerne zu. Menschen wie Dir, die sich vielleicht fragen, wohin die Reise geht, wo ihr Platz im Leben ist, wozu Gott Sie berufen hat. Auch Gott hört Dir zu, wenn Du mit ihm sprichst. Und Du kannst ihm zuhören. Falls Du dich darüber hinaus auch mit einem Menschen darüber austauschen möchtest, was Gott Dir so sagt, kannst Du Dich gerne an mich wenden!
Bist Du selbst in der pastoralen Arbeit mit jungen Menschen tätig? Der Ausbildungskurs des Zentrums für Berufungspastoral bildet Dich zum Geistlichen Begleiter oder zur Geistlichen Begleiterin aus. In dem Kurs mit fünf Modulen zu jeweils drei Tagen lernst Du, wie Du junge Erwachsene auf ihrem Weg bestmöglichst begleitest. Dabei arbeitest Du auch an Deiner eigenen Persönlichkeit und gehst einen spirituellen Weg. Du lernst Methoden für spirituelle Angebote und Begleitung kennen, übst und reflektierst.